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„Push-To-Talk Wohnen“ ist die neue Online-Diskussionrunde des Dresdner Bündnis MietenwahnsinnStoppen!. Im zweiten Gespräch diskutieren das Bündnis „MietenwahnsinnStoppen!“ mit der Initiative „WirZahlenNicht“ vom Mietenwahnsinn Bündnis Berlin, der FAU Dresden und WirBesetzenDresden über die Themen: politische Aktionsformen in Corona-Zeiten, Mietenstreik und warum es jetzt eine Mieter*innen Gewerkschaft braucht.
Zahlreiche Menschen verlieren ihr Einkommen, sind von Arbeitslosigkeit bedroht oder wissen einfach nicht, wie sie in den nächsten Monaten ihre Miete zahlen sollen. Bereits in der Vor-Corona Zeit wurde deutlich, wie wichtig ein Zusammenschluss von Mieter*innen bei der Durchsetzung von gemeinsamen Interessen ist. Eine mögliche Organisationsform wäre eine Mieter*innen Gewerkschaft. In Schweden gibt es so eine Gewerkschaft seit 1919, in England und Spanien haben sich in den letzten Jahren welche gegründet, in Frankfurt und Berlin haben sich dieses Jahr Gewerkschafts-Initiativen gegründet.
Mit der Initiative „WirZahlenNicht“ vom Mietenwahnsinn Bündnis Berlin möchten wir über die Grenzen von klassischen Aktionsformen wie z.B. Demos oder Kundgebungen in Zeiten von Corona diskutieren, über die Vor- und Nachteile eines Mietenstreiks sprechen und wissen, was hinter ihrer Kampagne „WirZahlenNicht“ steckt.
In Dresden gibt es seit über einem Jahr regelmäßige Mieter*innentreffen. Neben dem Netzwerk Vonovia-Mieter*innen haben sich zahlreiche Hausgemeinschaften gebildet, welche kollektiv gegen die Forderungen ihrer Vermieter*innen vorgehen möchten. Im letzten Jahr gab es erste Aktionen gegen Zwangsräumungen und Anfang des Jahres die Besetzung des Eingangs zur Vonovia-Zentrale. Eine ideale Grundlage für eine starke Mieter*innenbewegung und gewerkschaftliche Organisierung. Wir wollen mit der FAU – freie Arbeiter*innen Union – Dresden über die Voraussetzungen zum gewerkschaftlichen Zusammenschluss diskutieren und was für eine Mieter*innen Gewerkschaft im speziellen gebraucht wird sprechen.
Im letzten Jahr sorgten die Aktionen von #WirBesetzenDresden für großes Aufsehen. So konnte erstmals seit Jahren über mehrere Tage ein Gebäude besetzt werden. Aktuell gibt es die Forderung nach Legalisierung von Besetzungen und der Beschlagnahmung von leerstehenden Wohnungen und Hotels für wohnungslose und schutzbedürftige Personen. In Berlin wurden per Live Stream Wohnungen geöffnet und Wohnungslosen zur Verfügung gestellt. Wir möchten mit #WirBesetzenDresden über aktuelle Protestformen sprechen und diskutieren, warum die Aussetzung der Miete aktuell der richtige Weg ist.