Vonovia Mieter:innen Picknick | Sonnabend | 25.03. | 14:00

Liebe Vonovia-Mieterinnen & Mieter,

in den letzten Wochen haben wir erfahren, dass Vonovia bis zu 6.000 Wohnungen in Dresden verkaufen will. Die Stadt Dresden plant einen Teil dieser Wohnungen zu kaufen – der Rest geht an den freien Markt und unsere Häuser werden zu Höchstpreisen an Investorinnen oder Investoren verkauft.

Mehr Informationen zum Verkauf det Vonovia hier.

Wir sind besorgt über die Auswirkungen dieses Verkaufs auf unsere Wohnsituation und wollen uns gemeinsam über die Situation informieren und diskutieren.

Wir fordern

  • Den Rückkauf von allen derzeit angebotenen 6.000 Wohnungen durch die Stadt Dresden
  • Die Einrichtung von Mieter:innenbeiräten & wirkliche Mitbestimmung bei der städtischen Wohnungsgesellschaft „WID Dresden“

Daher laden wir alle Mieterinnen und Mieter von Vonovia Wohnungen zum gemeinsamen Mieter:innenpicknick am Samstag, den 25.03.2023 ab 14 Uhr in den Garten des Umsonstladen Löbtau (Emil-Ueberall-Straße 6 in 01159 Dresden) ein.

Wir möchten uns austauschen, Fragen stellen und gemeinsam darüber beraten, wie wir uns gegen den Ausverkauf unserer Wohnungen und für unsere Rechte als Mieter:innen einsetzen können. Bringt gerne etwas zum Essen und Trinken mit und lasst uns einen gemütlichen Nachmittag miteinander verbringen. Vor Ort wird es einen kleinen Imbiss und Getränke geben. Wir freuen uns darauf, euch alle zu sehen und gemeinsam für unsere Wohnrechte einzustehen!

Falls ihr an dem Tag nicht könnt – besucht unsere Website zum Verkauf der tausenden Vonovia Wohnungen. Tragt euch in die Karte ein und informiert euch, wie ihr jetzt aktiv werden könnt:

https://vonovia.mietenwahnsinn-stoppen.de/

Mit unserem Protestwohnzimmer vor dem DREWAG Treff

Kommt am Montag, 12.12. – 16:00 Uhr in unser Protestwohnzimmer vor dem DREWAG-Treff am World Trade Center und fordert mit uns:

  • Strom- und Gassperren sofort beenden
  • Erlass von Schulden durch Nebenkostennachzahlungen
  • Bedingungslose energetische Grundversorgung – Warmes Wohnen ist ein Grundrecht
  • Energieversorgung raus aus dem Markt

Strom statt Sperre – Energie für alle!

Die deutschen Strompreise gehörten schon vor der Energiekrise zu den weltweit höchsten. Im vorigen Jahr wurde knapp einer viertel Million Haushalte bundesweit der Strom abgestellt. Mit der jüngsten Explosion der Energiepreise sind viele arme und armutsgefährdete Menschen erst recht nicht mehr in der Lage die Stromrechnung zu bezahlen. So wurde in Dresden seit Beginn des Krieges in der Ukraine rund 1300 Haushalten der Strom abgestellt.

Wir brauchen eine bedingungslose energetische Grundversorgung!

Selbst die bereits geflossene Energiepauschale hat nur Menschen mit Einkommen erreicht. Rentner:innen, Studierende, ALGII-Beziehende gingen leer aus. Sie sind aber im besonderen Maße betroffen und werden wortwörtlich im Dunkeln stehen gelassen. Ab kommenden Jahr soll es nun auch endlich Preisdeckel für Gas und Strom geben. Jedoch auch dieses Instrument hilft weniger den von Armut betroffenen Menschen. Um uns zum Energiesparen zu bewegen, sollen nur 80% des vorherigen Verbrauchs gedeckelt werden. Wer sowieso schon auf Sparflamme leben musste, kann aber nicht noch mehr einsparen.

Der Gewinner ist wieder der Markt

Es fehlen nicht die finanziellen Mittel um die Krisenkosten sozial abzufedern. Das zeigt die Energiepreisbremse fuer die Industrie. Diese kann den subventionierten Strom, den sie nicht verbraucht hat, zu Marktpreisen und mit Profit weiter verkaufen. Anstatt die produzierte Energie demokratisch zu verteilen, wird krampfhaft versucht der Marktlogik zu folgen.
Es zeigt sich, dass selbst mit starker staatlicher Gestaltungsmöglichkeit eine Marktwirtschaft nicht sozial funktioniert.

DREWAG muss liefern!

Die DREWAG als Teil der SachsenEnergie ist in Dresden der größte Strom- und Gasanbieter. Sie steht als kommunales Unternehmen in einer besonderen Verantwortung. Ein Beschluss des Stadtrates, Stromsperren vorübergehend auszusetzen, wird von der SachsenEnergie abgelehnt. Stattdessen wird der Ball zurück an die Politik gespielt. Doch unabhängig davon wer hier letztendlich die ökonomische Verantwortung zu übernehmen hat, darf niemand ohne Strom und warme Wohnung sein!

Strom statt Sperre! – Offenes Vorbereitungstreffen

Kommt zum Offenen Vorbereitungstreffen am Dienstag, 22.10. ab 18 Uhr in die Betriebsküche (Berliner Straße 63a), um gemeinsam Stromsperren in Dresden zu verhindern. #GenugIstGenug

Wann: 22.11. – 18 Uhr
Wo: Betriebsküche (Berliner Straße 63a in Dresden Friedrichstadt)

Die deutschen Strompreise gehörten schon vor der Energiekrise zu den weltweit höchsten. Im vorigen Jahr wurde knapp einer viertel Million Haushalte bundesweit der Strom abgestellt. Mit der jüngsten Explosion der Energiepreise sind viele arme und armutsgefährdete Menschen erst recht nicht mehr in der Lage die Stromrechnung zu bezahlen. Selbst die von der Regierung ausgelobte Energiepauschale hat nur Menschen mit Einkommen erreicht. Rentner:innen, ALGII Bezieher:innen gingen leer aus. Sie sind aber im Besonderen Maße betroffen und werden wortwörtlich im Dunkeln stehen gelassen.

Die DREWAG als Teil der SachsenEnergie ist in Dresden der größte Strom- und Gasanbieter und als kommunales Unternehmen in einer besonderen Verantwortung. Ein Beschluss des Stadtrates, Stromsperren vorübergehend auszusetzen, wird von der SachsenEnergie abgelehnt. Stattdessen wird der Ball zurück an die Politik gespielt. Doch unabhängig davon wer hier letztendlich die ökonomische Verantwortung zu übernehmen hat, darf niemand ohne Strom und warme Wohnung sein!

Deshalb fordern wir:

  • Strom- und Gassperren sofort beenden
  • Erlass von Schulden durch Nebenkostennachzahlungen

Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen, möchten wir eine Protestaktion starten. Mach mit und komm zum offenen Vorbereitungstreffen. Du brauchst dafür keine Vorerfahrungen.

Kommt zum Mietenstopp! Aktionstag am 8.Oktober

Wann: 8.Oktober 2022 | 13-17 Uhr
Wo: Mieterverein Dresden und Umgebung | Fetscherplatz 3

Wir wollen mit euch zusammen unseren ersten Frust Luft lassen und unsere Nebenkostenabrechnungen (oder Kopien davon ;)) mit euch in unseren Schredder zu Altpapier verwandeln.

Wir sehen es nicht ein, die Profite der Energiekonzerne mit unseren Mieten zu bezahlen! Wir werden unsere Wut nutzen, uns zusammen zu tun und aktiv werden, in unseren Häusern, Vierteln und unserer Stadt für bezahlbare Mieten und eine faire und soziale Verteilung der Kosten der Krise.

Von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr können in den Räumlichkeiten des Mietervereins Dresdens und Umgebung e.V. am Fetscherplatz 3 auch ohne Mitgliedschaft Betriebskostenabrechnungen in einem Kurzcheck und Mietverträge auf Verstoß gegen die Mietpreisbremse hin überprüft werden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um eine Anmeldung unter info@mieterverein-dresden.de oder 0351-866450 wird gebeten.

Unser gemeinsamer Aufruf

Die Kostenspirale stoppen! Das Zuhause der Menschen sichern!

Der Mieterverein Dresden und Umgebung e.V., das Bündnis „Mietenwahnsinn stoppen“ Dresden, die Verbraucherzentrale, und der DGB rufen die politisch Verantwortlichen dazu auf, nun dringend den vielen Worten Taten folgen zu lassen. Die Menschen verdienen eine Antwort darauf, wie die Lasten der aktuellen Explosion bei den Brennstoffkosten verteilt werden und wie der Verlust der Wohnung verhindert wird.

Die Sorge der Menschen vor dem finanziellen Ruin und dem Verlust der Wohnung ist auch nach den Ankündigungen zum neusten Hilfspaket mehr als berechtigt. Bereits jetzt sind zahlreiche Mieterinnen und Mieter aufgrund von steigenden Lebensmittelpreisen und erhöhten Kaltmieten an der Belastungsgrenze angelangt.

Forderungen der Kampagne Mietenstopp!

JETZT ERST RECHT!

Seit Jahren kennen die Mieten nur eine Richtung – und zwar nach oben. Zusätzlich steigen die Preise für Lebensmittel und spätestens die Betriebskostenabrechnung für das Jahr 2022 werden viele Menschen nicht mehr zahlen können, weil die Preise für Energie explodieren.

Wir sagen: Stopp! Schützt die Mieter*innen, damit ihr Zuhause gesichert ist.

Weil sich die Situation für Mieter*innen immer weiter zuspitzt, gehen wir am 8. Oktober 2022 bundesweit auf die Straße.

Sei dabei für den Mietenstopp – denn Dein Zuhause steht auf dem Spiel!

Filmvorführung „Kleinod vor dem Umbruch“

Seit Jahren wird um die Fläche des Alten Leipziger Bahnhofs gekämpft. Menschen aus dem Stadtteil wehrten sich erfolgreich gegen die Ansiedlung eines Globus Großmarktes & befinden sich aktuell in einer Art Beteiligungsprozess wieder, welcher von den Wünschen der Investoren überlagert ist.

Wann: Do. 6.10. – 19:30 Uhr
Wo: Hanse3 (Hansastraße 3)
Was: Film „Kleinod vor dem Umbruch“ inkl. Diskussion mit Filmschaffenden & Aktiven

Seit Jahren wird um die Fläche des Alten Leipziger Bahnhofs gekämpft. Menschen aus dem Stadtteil wehrten sich erfolgreich gegen die Ansiedlung eines Globus Großmarktes & befinden sich aktuell in einer Art Beteiligungsprozess wieder welcher von den Wünschen der Investoren überlagert ist.

In Berlin gibt es mit dem Dragonerareal in Kreuzberg eine vergleichbare Fläche & ebenfalls viele Aktive, die diesen Prozess begleiten.

Die Filmschaffenden haben das Dragonerareal über ein Jahr begleitet. Die Erzählungen im Film beschreiben die Vielschichtigkeit des Areals aus ihrer jeweiligen Perspektive & zeigen zukünftige Entwicklungen.

Im Anschluss an den Film (111min) laden wir zu einer Diskussion über die Gestaltung unserer städtischen Flächen ein & wollen schauen, was wir für Erfahrungen aus Berlin für den weiteren Prozess rund um den Alten Leipziger Bahnhof mitnehmen können.

Solidarität mit der Habersaathstraße in Berlin!

Gemeinsame Busanreise aus Dresden zum Straßenfest & Lauratibor Protestoper am 26.06.2022 vor der Habersaathstraße.

Viele haben sicherlich mit Spannung die Kämpfe und die Debatten rund um das berühmt gewordene Haus „Habersaathstrasse 40-48“ in Berlin verfolgt. 

Nach der Besetzung der leerstehenden Wohnungen in der Habersaathstrasse 40-48 zogen die ersten obdachlosen Menschen Anfang 2022 in ihr neues Zuhause. Der Bezirk hat einer Nutzung der Gebäude zugestimmt, indem er eine Vereinbarung mit dem Eigentümer getroffen hat. Die Häuser bieten nun Wohnraum für ca. 60 Menschen, die vorher auf der Straße gelebt haben. 

Danach ist viel Unerfreuliches passiert, Aktuelles findet ihr hier: 

https://strassegegenleerstand.de/

Und nun fahren wir nach Berlin! Wir wollen von der Habersaathstraße lernen und unsere Solidarität bekunden. 

Los geht es am Sonntag, den 26.06.2022 – Treffpunkt: Dresden, Bahnhof Neustadt, Hinterausgang Hansastraße, 12:00 

Wir kommen am Abend zurück! 

Programm

Es wird uns eine Bewohner*in des Hauses durch das Haus selbst führen. Außerdem gibt es beim Straßenfest viele angrenzende Initiativen, mit denen wir ebenfalls Gespräche führen können. 

Außerdem: 

17 Uhr – Lauratibor Protest Oper 

Es wird die Lauratibor Protestoper gezeigt. Die Oper mit ca. 300 Darstellenden ist Teil des Straßenfestes direkt vor dem Haus. Beim Straßenfest sind viele angrenzende Initiativen mit dabei und die Protestoper ist das Highlight des Tages. Das selbstorganisierte Straßenfest ist Kraftgeber und Impuls. https://www.lauratibor.de/

Anmeldung: dresden@mietenwahnsinn-stoppen.de

Eine Kooperation zwischen „Mietenwahnsinn stoppen“ Dresden, BettelLobby Dresden und RomaRespekt

Martin Schulte-Wissermann

1) Welche längerfristigen wohnungspolitischen Maßnahmen möchten Sie konkret nach einer erfolgreichen Wahl favorisieren um die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt zu bekämpfen?

Ich werde die Sozialbauquote bei Bebauungsplänen wieder auf 30% erhöhen und die Bearbeitungszeit bei Bebauungsplänen durch organisatorische Straffung deutlich beschleunigen.

Auch bin ich ein großer Freund von ‚Wächterhäusern‘, gemeinwohlorientierten Genossenschaften und Miethaussyndikaten. Um hier deutlich schneller voran zu kommen, werde ich leer stehende städtische Immobilien auf eine Wohn-(zwischen)-nutzung prüfen lassen und städtische Grundstücke über Erbpachtverträge zur Wohnbebauung ausschreiben. Bei der Ausschreibung müssen soziale Aspekte (z.B. Mehrgenerationenhaus, Integration, günstige Miete) wichtiger als der Erbbauzins sein. Der Verkauf von kommunalen Grundstücken an Investoren muss ein Ende haben.

Um dem Verdrängungsdruck in den gewachsenen Wohnquartieren zu begegnen, werde ich Milieuschutzsatzungen erlassen, damit z.B. Luxussanierungen nicht zu massiven Mietsteigerungen führen.

Als weiteren Schritt werde ich die momentan sehr komplizierte Antragstellung bei Wohngeld generell vereinfachen und auch in elektronischer Form möglich machen.

2) Welche Maßnahmen planen Sie für den Schutz der Mietenden vor Verdrängung durch Gentrifizierungsprozesse oder anderweitige Veränderungen der Wohnumgebung?

Gerade in den innenstadtnahen Stadtteilen wie Friedrichstadt, Pieschen, Löbtau, Johannstadt, Hechtviertel sind in den letzten Jahren zahlreiche bezahlbare Wohnungen durch enorme Mieterhöhungen verschwunden.

Neben dem Neubau von mindestens 30% Sozialwohnungen in B-Plan Gebieten möchte ich die aktuell noch bestehenden, bezahlbaren Wohnungen durch die Einführung von Milieuschutzsatzungen erhalten. Durch  Milieuschutzgebiete können beispielsweise Luxussanierungen oder Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen verhindert werden.

Ebenfalls hoffe ich auf die rasche Wiederherstellung des Vorkaufsrechts durch die Kommunen in Milieuschutzgebieten durch den Bundesgesetzgeber. In dem Vorkaufsrecht sehe ich eine langfristige Möglichkeit, Mieter·innen zu schützen und den kommunalen und gemeinwohlorientierten Wohnungsbestand zu erweitern.

Ebenfalls werde ich die Umsetzung eines Zweckentfremdungsverbotes zur Verhinderung von langfristigem Leerstand von Wohnungen oder Umnutzungen von Familienwohnungen zu AirBnB Ferienwohnungen voranbringen. Es ist ein politisches Unding, dass in der Altstadt u.a. aus spekulativen Gründen ein Leerstand von über 25% besteht und gleichzeitig viele Menschen händeringend eine neue Wohnung suchen. 

3) Welche Bedeutung messen Sie dem Thema Transparenz auf dem Wohnungsmarkt zu und wie möchten Sie die Möglichkeiten der Stadt zum Thema „Monitoring Wohnen“ noch weiter verbessern, um digital unterstützt aktuelle Zahlen zu Leerstand, Bauaktivität, Wohnungsbestand, zukünftiger Baulandverfügbarkeit und weiteren relevanten Themen allen Interessierten zur Verfügung zu stellen, auf deren Basis zukunftsweisende Entscheidungen für die Stadt getroffen werden können? 

Die städtische Verwaltung und städtische Beteiligungsprozesse müssen generell transparenter und nachvollziehbarer werden. Dazu muss in einem 1. Schritt das Ratsinfosystem als zentrales Informationssystem über alle laufenden Vorlagen und Anträge im Stadtrat barriereärmer gestaltet werden. Zusätzlich müssen Vorlagen auch in einfacher Sprache angeboten werden.

Es geht um ein Umdenken. Meine Zielstellung ist: „Alle Bürger·innen müssen die Möglichkeit haben, sich vielseitig in die Gestaltung der Stadt und ihrer Stadtteile einzubringen.“

Die Stadtverwaltung hat schon jetzt viele Informationen, welche sie jedoch nicht bzw. in einem unzureichendem Maße veröffentlicht. So hat die Verwaltung jahrzehntelang die kommunalen Grundstücke verheimlicht – und ich bin sehr froh, dass 2021 diese Informationen durch eine Initiative von mir freigegeben wurden („Längste Anfrage der Welt“, [1]). Die kommunalen Grundstücke sind mittlerweile auch über den offiziellen Themenstadtplan einsehbar.

Durch die Nutzung von Open Source Software und eine weitere Verbesserung des Themenstadtplans soll die Gruppe der Nutzer·innen der Daten erweitert werden. Ebenfalls werde ich als Oberbürgermeister transparent und frühzeitig Bauvorhaben oder geplante Aufstellungen von Bebauungsplänen in einer Übersicht zur Verfügung stellen.

[1] https://www.piraten-dresden.de/daten-aller-kommunalen-grundstuecke-sind-frei/

4) Erwägen Sie den Ausbau von städtischen Unterstützungsangeboten für Wohn(bau)projekten von Bürgerinnen und Bürgern nach dem Vorbild anderer Städte (z. B. der Agentur StadtWohnen Chemnitz oder Netzwerk Leipziger Freiheit)? 

Im Gespräch mit Hausgruppen, bestehenden Hausgemeinschaften oder Akteure·innen für gemeinschaftliches Wohnen wird mir immer wieder gespiegelt, dass eine zentrale Koordinationsstelle für Wohn(bau)projekte fehlt bzw. die bestehenden Angebote nicht ausreichen. Ich bin immer wieder begeistert, wie viele Mieter·innen selbst aktiv werden möchten und ihre Häuser zusammen mit ihren Nachbar·innen langfristig der Spekulation von Investor·innen entziehen wollen. Dieses private Engagement gilt es durch kommunale Grundstücke und feste Ansprechbarkeiten von Seiten der Stadt zu unterstützen. 

5) Dresden entwickelt sich mehr und mehr zu einer Stadt für Hochverdienende während der ländliche Raum immer stärker entsiedelt?
Wie begegnen sie den regionalen Schrumpfungs- und Wachstumsdynamiken im Bundesland Sachsen?
Werden Sie sich um eine stärkere überregionale Städtekooperation zur Lösung entsprechender Herausforderungen einsetzen und beispielsweise dem Kooperationsverbund Metropolregion Mitteldeutschland neue Impulse geben? 

Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen der Zukunft begegnen. Eine enge Kooperation der Umlandgemeinden mit den größeren Städten ist für mich selbstverständlich. Mir ist es wichtig, dass Menschen unabhängig von ihrem Einkommen und ihrer Herkunft selbst wählen können, wo sie wohnen und leben möchten. Um dies zu ermöglichen, müssen in Stadt und Umland die gleichen Voraussetzungen geschaffen und die Stärken verbunden werden. Ein gutes Beispiel ist die neu geschaffene S4 nach Kamenz inkl. Halb-Stundentakt. Sie ermöglicht Pendler·innen zwischen den Städten eine Verkürzung der Reisezeit und vereinfacht den Umstieg auf den ÖPNV.

Essentiell für das Gelingen der Verkehrswende ist zusätzlich die Schaffung von weiteren Park-and-Ride Angeboten an den S-Bahn Haltestellen im Umland.

Eva Jähnigen

Ein Schwerpunkt meiner Arbeit als Oberbürgermeisterin wird eine aktive Wohnungspolitik sein.

Leider hat der Totalverkauf der Dresdner Woba 2006 der Stadt jene Gestaltungsmöglichkeiten genommen, die in einer Zeit steigender Grundstückspreise und Mieten wichtig wären. Deshalb bedarf es einer geschickten Liegenschafts- und Ankaufspolitik mit einem revolvierenden Fond, um Wohnraum für Familien und Einkommensschwache sowie barrierefreie Angebote zu schaffen. Bei diesem Fond, der sich durch Grundstücksverkäufe wieder aufstockt, spielt neben dem Wiederaufbau eines neuen kommunalen Wohnvermögens in der kommunalen Gesellschaft WiD das Modell der kooperativen Baulandentwicklung, mit dem zwischen Stadt und Investoren verbindliche soziale und ökologische Ziele vereinbart werden können, eine zentrale Rolle.

In den Plattenbausiedlungen will ich mit Hilfe von Bundes- und Landesförderprogrammen und unter breiter Einbeziehung lokaler Akteur*innen und zivilgesellschaftlicher Initiativen die Stadtteile aufwerten und mittels Quartiersmanagement Partizipation und Selbstverwirklichung stärken.

Eine Wohnungstauschbörse, die die Dresdner*innen bei verändertem Wohnungsbedarf – beispielsweise nach dem Auszug volljähriger Kinder oder bei körperlichen Einschränkungen – unterstützt, soll helfen, Menschen mit besonderem Bedarf zusammenzubringen und Untervermietungen oder gemeinschaftliche Vermietungen zu erleichtern.

Die Durchgrünung von neuen und nachverdichteten Stadtteilen will ich vorantreiben und die vom Stadtrat geforderte Vorlage einer Begrünungssatzung für Gebäude mit einem Beratungs- und Förderprogramm für Grundstückseigentümer*innen und Mieter*innen besonders im überwärmten Raum verbinden. Hierzu gehört auch die entsprechende Finanz- und Personalausstattung in den beteiligten Bereichen der Stadtverwaltung sowie die Förderung der Nutzung und direkten Versickerung von Regenwasser.

Die Pflanzprogramme für Park- und Straßenbäume will ich mit entsprechender Mittel- und Personalausstattung nach den Verlusten der Dürrejahre beschleunigen und die begonnene ökologische Umstellung der städtischen Grünflächenpflege, des Stadtwaldes und der städtischen Landwirtschaftsflächen kontinuierlich

Albrecht Pallas

1) Welche längerfristigen wohnungspolitischen Maßnahmen möchten Sie konkret nach einer erfolgreichen Wahl favorisieren um die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt zu bekämpfen?

Ich bin ein großer Unterstützer des genossenschaftlichen und kommunalen
Wohnungsbaus, damit Mieten dauerhaft günstig sind. Aus meiner Sicht war der WOBA-Verkauf ein riesiger Fehler. Wir müssen in den nächsten Jahren möglichst viele Wohnungen bauen oder wieder in den kommunalen Bestand überführen. Nur so setzen wir den freien Kräften des Marktes ein aktive, selbst gestaltete Wohnpolitik entgegen. Ich möchte, dass bei jedem größeren geplanten Quartier, zunächst gemeinwohlorientierte Unternehmen zum Zuge kommen, die kommunales Wohnen (wie die WiD) in Dresden anbieten sowie Genossenschaften, die bezahlbaren Wohnraum garantieren.

Leider hat Dresden hat in den letzten Jahrzehnten viel zu große Teile seines
Tafelsilbers verkauft. Deswegen wird es mein Ziel sein, wieder deutlich mehr Flächen anzukaufen, damit wir neue Schulen, Grünflächen und bezahlbare Wohnungen entwickeln können.

Bis wir ausreichend bezahlbare Wohnungen haben, müssen wir den Mietenanstieg begrenzen, um eine Mietpreisexlosion und die damit verbundenen sozialen Folgen zu verhindern. Darum habe ich als Landtagsabgeordneter so leidenschaftlich, ja fast verbissen für die Mietpreisbremse in Dresden gekämpft, die am 30. Mai von der
Sächsischen Staatsregierung endlich beschlossen wurde. Zudem werde ich mir frühzeitig über das Fortführen bewährter Instrumente wie die für Bestandsmieten wichtige Kappungsgrenzenverordnung Gedanken machen, die 2025 auslaufen soll.

Außerdem werde ich es als Oberbürgermeister dafür sorgen, dass Dresden endlich auch Milieuschutzsatzungen nutzt, um Wohngebiete zu schützen.

2) Welche Maßnahmen planen Sie für den Schutz der Mietenden vor Verdrängung durch Gentrifizierungsprozesse oder anderweitige Veränderungen der Wohnumgebung?

Schon heute hat jeder dritte Mietshaushalt in Dresden Anspruch auf eine Sozialwohnung. Der Bau von Sozialwohnungen ist damit keine Nebensache, sondern betrifft breite Teile der Gesellschaft. Aus meiner Sicht muss die Stadt mit der WiD selbst neue Sozialwohnungen schaffen, Bestände von der Vonovia zurückkaufen und private Investoren auch weiterhin zum Bau bezahlbarer Wohnungen verpflichten. Nur so können wir sicherstellen, dass sich Dresden nicht weiter in arme und reiche Stadtviertel aufteilt.

Mein Ziel ist es, dass es in jedem Stadtteil bezahlbaren Wohnraum gibt. Dafür braucht es neben neuen, bezahlbaren Wohnraum auch den Schutz von bestehenden Wohnungen. Ein gutes Mittel ist dafür die Milieuschutzsatzung, mit deren Hilfe Luxussanierungen und damit fortschreitende Verdrängung, unterbunden werden kann.

Im Sächsischen Landtag habe ich mit dafür gesorgt, dass wir überhaupt wieder sozialen Wohnungsbau betreiben. Auch die Mietpreisbremse für Dresden ist auch auf meinen Druck hin nun beschlossene Sache! Damit bekommt unsere Stadt endlich ein wirksames Instrument gegen übermäßig steigende Mietpreise und Gentrifizierungsprozesse.

3) Welche Bedeutung messen Sie dem Thema Transparenz auf dem Wohnungsmarkt zu und wie möchten Sie die Möglichkeiten der Stadt zum Thema „Monitoring Wohnen“ noch weiter verbessern, um digital unterstützt aktuelle Zahlen zu Leerstand, Bauaktivität, Wohnungsbestand, zukünftiger Baulandverfügbarkeit und weiteren relevanten Themen allen Interessierten zur Verfügung zu stellen, auf deren Basis zukunftsweisende Entscheidungen für die Stadt getroffen werden können? 

Selbstverständlich braucht eine funktionierende Wohnungspolitik eine solide
Informationsgrundlage. Deswegen ist ein regelmäßiges Monitoring des
Wohnungsmarktes für mich unerlässlich und ich werde überprüfen, ob relevante Daten in Dresden bislang nicht erhoben werden.

Ebenfalls werde ich das Monitoring innerhalb der Stadtverwaltung bündeln und damit effektiver machen. Es spricht dabei nichts dagegen, Daten zum Wohnungsmarkt auch zu veröffentlichen. Insbesondere der Wohnungsmarktbericht und der Mietspiegel sowie Daten zum Wohnungsbestand sowie zur Bautätigkeit finden sich ja bereits auf der Seite der Landeshauptstadt.

Darüber hinaus würde ich prüfen, welche Daten noch veröffentlicht werden können, ohne den Datenschutz von privaten Akteuren zu verletzten.

4) Erwägen Sie den Ausbau von städtischen Unterstützungsangeboten für Wohn(bau)projekten von Bürgerinnen und Bürgern nach dem Vorbild anderer Städte (z. B. der Agentur StadtWohnen Chemnitz oder Netzwerk Leipziger Freiheit)? 

Unterstützungsangebote nach dem Vorbild von Leipzig oder Chemnitz halte ich für sehr sinnvoll. Zudem muss Dresden neue Baugemeinschaften endlich wie versprochen mit fünf Grundstücken jährlich unterstützen. Für neue Eigenheime bestehen im geltenden Flächennutzungsplan und in Baulücken noch einige Möglichkeiten, die genutzt werden müssen. Eine großflächige Zersiedlung am
Stadtrand kann aber nicht das Ziel sein.

 

5) Dresden entwickelt sich mehr und mehr zu einer Stadt für Hochverdienende während der ländliche Raum immer stärker entsiedelt?
Wie begegnen sie den regionalen Schrumpfungs- und Wachstumsdynamiken im Bundesland Sachsen?
Werden Sie sich um eine stärkere überregionale Städtekooperation zur Lösung entsprechender Herausforderungen einsetzen und beispielsweise dem Kooperationsverbund Metropolregion Mitteldeutschland neue Impulse geben? 

Ja! Die überregionale Städtekooperation ist in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt worden. Die Herausforderungen des Klimawandels und der demografischen Entwicklung verlangen nach einer gemeinsamen Antwort der kommunalen Familie und der Regionen. Dresdens Wachstum sind geographische und strukturelle Grenzen gesetzt. Für die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum, den Ausbau der erneuerbaren Energien und ein bedarfsgerechtes und umweltschonendes Verkehrsnetz braucht es nicht nur eine vertiefte Zusammenarbeit mit unseren Nachbargemeinden, sondern auch innerhalb der Metropolregion, und zwar zum allseitigen Nutzen. Der Stadt Dresden kommt aufgrund ihrer Größe sowie ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung eine besondere Verantwortung zu.

Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Zielsetzung der Europäischen
Metropolregion Mitteldeutschland – also die Förderung von Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft, und Forschung sowie die Verbesserung der öffentlichen Daseinsvorsorge – in der gesamten Region nachhaltig Früchte tragen.