Unter dem Motto „#Enteignung ist die halbe Miete! Vonovia, Deutsche Wohnen, Akelius und Co. raus aus unseren Städten!“ finden heute bundesweit Mobilisierungsaktionen zum europaweiten „Housing Action Day“ am 28. März 2020 statt. In zahlreichen Städten, darunter Berlin, Dresden, Frankfurt am Main, Göttingen, Hannover, Stuttgart und Tübingen protestieren Aktive von Mieter*inneninitiativen und stadtpolitischen Gruppen vor den Büros großer Wohnungsunternehmen und Investoren, verleihen Enteignungsurkunden oder nutzen den Tag, um mit Mieter*innen ins Gespräch zu kommen.
In Dresden zogen ca. 30 Personen der Vonovia Mieter*innen Vernetzung und Recht-auf-Stadt Gruppe vor die Eingangstür der Vonovia Regionalleitung und besetzten den Zugang. Vonovia ist in Dresden der größte private Einzelvermieter und besitzt mehr als 35.000 Wohnungen. Die Mieter*innen kritisierten in mehreren Redebeiträgen, dass es für Beschwerden oder Anliegen keine konkreten Ansprechpartner*innen vor Ort gibt und die Mieter*innen immer wieder in langen Warteschlagen im Callcenter landen. Die kürzlich vorgestellte App funktioniert nur eingeschränkt und Anliegen werden ohne Rückantwort auf erledigt gesetzt. Dazu der Pressesprecher Paul Meier: Mittlerweile werden nicht einmal mehr Briefe in Dresden entgegen genommen. Alle Post muss erst nach Bochum. Eine Rückantwort erhalten viele Mieter*innen erst nach Wochen oder Monaten.“
Felix Wiegand vom bundesweiten Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn erklärt weiterhin: „Unsere Aktionen richten sich gegen den Ausverkauf unserer Städte an Investoren und gegen die skandalöse Geschäftspraxis großer Wohnungsunternehmen wie Vonovia, Deutsche Wohnen oder Akelius. Die letzte Woche veröffentlichten Geschäftszahlen der Vonovia haben erneut gezeigt, dass solche Konzerne auf dem Rücken der Mieterinnen und Mieter Milliardenprofite erwirtschaften. Diese fließen dann in die Taschen von Aktionären, Anteilseignern und Vermögensverwaltern wie Blackrock. Allein bei Vonovia wird eine Dividendenausschüttung in Höhe von ca. 850.000.000,00 vorgeschlagen. Damit muss endlich Schluss sein!“
Statt der Mieter*innen müssten große Wohnungsunternehmen und Investoren aus unseren Städten verdrängt werden. Die Initiative „Deutsche Wohnen und Co. Enteignen“ aus Berlin zeige, dass es geht: „Wohnraum darf keine Ware sein. Die Enteignung und Vergesellschaftung großer Wohnungskonzerne ist notwendig – und sie ist möglich. Dafür lohnt es sich, gemeinsam Druck zu machen und zu kämpfen!“
Das Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Mieter*inneninitiativen und Recht-auf-Stadt-Gruppen, die den diesjährigen europaweiten „Housing Action Day“ am 28. März 2020 ausgerufen haben. Bisher haben in Deutschland ergänzen über 100 Gruppen aus knapp 40 Städten den Aufruf unterzeichnet. Am „Housing Action Day“ selbst und im Vorfeld werden zahlreiche Aktionen, Demonstrationen und Kundgebungen stattfinden unter dem Motto: Wohnen für Menschen, statt für Profite!
Paul Meier von der Recht-Auf-Stadt Gruppe in Dresden kündigt an: „Die Vorbereitungen für den Housing Action Day gehen jetzt in die heiße Phase. Werdet aktiv und kommt mit uns auf die Straße. Gemeinsam machen wir Druck gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung!“ In Dresden ist rund um den 28.03.2020 eine Aktionswoche zum Thema „Wohnen für Menschen statt für Profite geplant. Den Abschluss bildet eine Kundgebung am Samstag, den 28.03. ab 14 Uhr an der Lingner Allee.